Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft

Die USA im Bann des Bösen. Über die transatlantische Kriegsdebatte

Eine Kluft zwischen Europa und den USA?

Wie tief ist die Kluft zwischen Europa und den USA wirklich? Ist sie tief? Ist sie breit? Die Frage allein ist bereits ein Skandalon, setzt sie doch voraus, dass es überhaupt eine Kluft zwischen den beiden Verbündeten gibt. Der Irakkrieg hat eklatante Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Europa entstehen lassen. Während in den USA die große Mehrheit der Bevölkerung die Kriegspolitik ihres Präsidenten bis heute unterstützt, war die europäische Bevölkerung, wie Umfragen immer wieder bestätigten, gegen den Irakkrieg. Die Völker des alten Kontinents waren keineswegs so zerstritten wie ihre Regierungen, von denen sich nicht wenige der Koalition der Willigen angeschlossen haben. Die Europäer waren gegen den Irakkrieg, die Amerikaner dafür. Ist es aber bloß dieser Streit um Sinn, Zweck und Rechtmäßigkeit eines Krieges, der Europa und die USA entzweien, oder wurde ein viel tiefer liegender Gegensatz zwischen Europa und den USA durch die Kriegsfrage zugespitzt und für alle Beteiligten offensichtlich? Erschöpft sich, anders formuliert, der Gegensatz zwischen den USA und Europa in der unterschiedlichen Bewertung des Irakkriegs oder geht der Streit tiefer? Ist es vielleicht, um eine Analogie zum Kalten Krieg zu schaffen, ein Stellvertreterstreit? Oder kann man, was viele gerne und vielleicht ein wenig voreilig tun, den Streit personalisieren? Wird, sobald Bush das Weiße Haus verlässt, der Streit aufhören und wieder eitel Sonnenschein herrschen?

Das Wort vom Streit unter Freunden macht die Runde. Ein diplomatischer Ausdruck, der auch im Widerspruch das Verbindende betont. Das Verbindende sind die gemeinsamen Werte, die Amerika und Westeuropa viele Jahre gegen das sozialistische Lager verteidigten. Die Menschenrechte, die Demokratie, individuelle und wirtschaftliche Freiheiten: alles Werte, die diesseits und jenseits des Atlantiks geteilt werden. Doch diese Werte, die Europa und die USA einst in einem militärisch hoch gerüstetem Bollwerk zusammengeschweißt haben, sind längst zu globalen Werten geworden. Immer mehr Länder bekennen sich nicht nur zu diesen Werten, in immer mehr Ländern werden sie auch verwirklicht. Sieht man einmal vom fundamentalistischen Islam und staatssozialistischen Rudimenten wie Kuba, China und Nord-Korea ab, so gibt es keine einheitlich auftretende Alternative zu den in der UN-Charta festgelegten gemeinsamen Werten der Menschheit. Bedroht werden die Menschenrechte heutzutage sehr viel häufiger durch mafiose Strukturen und vor allen Dingen durch Bürgerkriege. Das westliche Verständnis von Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit wird nicht mehr durch die Idee des Sozialismus in Frage gestellt, der vor allem ein europäisches Phänomen war. Die bipolare Welt des Kalten Krieges, mit den beiden Hauptstädten Washington und Moskau, ist untergegangen. Wir haben es im Grunde mit einer Welt zu tun, in der fast alle Länder versuchen, die wirtschaftlichen und demokratischen Freiheiten zu verwirklichen, die wir lange Zeit als Erbhof des Westens betrachteten. Die Staaten gehen dabei vielleicht unterschiedliche Wege, von denen auch viele sich vielleicht als Irrweg entpuppen werden, doch die westliche Demokratie wird nicht mehr durch Ideologien in Frage gestellt, sie scheitert höchstens noch an Armut, mangelnder Bildung und wirtschaftlichen Begehrlichkeiten. Wir Europäer teilen die Ziele Demokratie, Freiheit und Menschenrechte längst nicht mehr nur mit den Amerikanern. Und so wird auch das Verhältnis zu den USA durch diese gemeinsamen Ziele nicht mehr besonders ausgezeichnet. Es definiert sich vielmehr über die wirtschaftlichen Verflechtungen, die zwischen Europa und den USA besonders eng und vielgestaltig sind.

Am 11. September 2001 hat sich jedoch ein neuer Gegner dieser Werte ins Gedächtnis der Menschheit eingegraben: der Islamismus. Wenn man in dieser Welt Ausschau hält nach einer geschichtlichen und intellektuellen Macht, die die gemeinsamen Ziele von Ost und West, von Nord und Süd grundsätzlich negiert, so bleibt allein der Islam und seine Idee vom Gottesstaat übrig. Der Gottesstaat ist völlig inkompatibel mit der Charta der vereinten Nationen, die eine säkulare Trennung zwischen Staat und Kirche als notwendige Bedingung für eine freiheitliche Entwicklung vor allem anderen zu Grunde legt. Der Islam ist die einzige verbliebene Radikalalternative zur sogenannten westlichen Lebensweise, die längst zu einer globalen geworden ist. Und der Islam hat daher auch im Weltbild des Westens die Stelle des Sozialismus als gemeinsames Feindbild eingenommen. Europa hat die Terrorakte vom 11. September als Angriff auf die gesamte westliche Zivilisation betrachtet und keinerlei Skrupel gezeigt, das islamistische Talibanregime in Afghanistan mit äußerster militärischer Härte zu stürzen. Die Frage, wie man dem Islam begegnen will, wird weder in den USA noch in Europa einheitlich beantwortet. Es wäre falsch zu behaupten, die europäische Venus wolle den Islam durch Dialog aufklären, während der amerikanische Mars auf militärische Stärke setzt. Hier sind bisher auf beiden Seiten weder die Ziele noch die Mittel eindeutig bestimmt worden.

Der Irakkrieg aber wendete sich nicht gegen den islamischen Fundamentalismus, sondern gegen eins jener diktatorischen Regime, die von den USA mal toleriert, mal unterstützt und mal bekämpft worden sind. Für die europäische Bevölkerung lag die Motivation für diesen Krieg im Öl. Und ein Krieg aus wirtschaftlichen Interessen verstößt gegen alle Ideale, die wir mit den USA teilen. Oder muss man bereits sagen: teilten? Bis heute wurden weder die Massenvernichtungswaffen gefunden, die den USA als Vorwand für den Krieg dienten, noch Beweise für eine Zusammenarbeit zwischen dem antireligiösen Baath-Regime und der islamistischen Al-Qaida-Organisation. Der Irakkrieg lässt sich nicht mehr in die lange Reihe von Kriegen einordnen, die von den USA im Namen der gemeinsamen Freiheit geführt worden sind. Konnten Gegner des Sozialismus die Verbrechen der Amerikaner in Vietnam und Kambodscha noch tolerieren, so findet sich heute kaum noch ein Mäntelchen, mit dem man den Verstoß gegen internationales Recht bedecken könnte. Zwar versuchen die USA und ihre servilen britischen Verbündeten den Krieg nachträglich damit zu rechtfertigen, dass man die Bevölkerung von einem diktatorischen Regime befreit habe, warum man aber ausgerechnet den Irakern diesen Gefallen getan hat und nicht den Nordkoreanern, den Iranern, den Saudis oder irgendeinem afrikanischen Volk, das unter seinem Tyrannen lautlos stöhnt, bleibt das Geheimnis der Amerikaner. Der Irakkrieg lässt sich durch nichts rechtfertigen, er bleibt, was er ist: ein Willkürakt, ein brutaler Verstoß gegen das Völkerrecht und angesichts der Opfer ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Kluft zwischen den USA und Europa scheint in dieser Frage bodenlos zu sein. Doch ist es wirklich eine Kluft, oder hat bloß eine kriminelle Bande das Weiße Haus okkupiert, aus dem es bei nächster Gelegenheit vom amerikanischen Volk vertrieben wird? Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der USA wird die Kluft von den europäischen Regierungen mit diplomatischen Worten zwar nicht völlig verborgen und zugedeckt, ihre Tiefe jedoch wird verharmlost. Der politische und wirtschaftliche Pragmatismus auf beiden Seiten verbietet es, wegen des Iraks die ganze Tiefe der transatlantischen Kluft auszuloten, vor allem vor dem Hintergrund der islamistischen Bedrohung. Wenn aber wirklich eine Kluft zwischen den USA und Europa besteht, so ist es unvernünftig sie aus welchen Gründen auch immer zuzudecken. Der Irakkrieg ist ja nicht das einzige Feld, auf dem sich eklatante Unterschiede zwischen den USA und, so muss man fast sagen, dem Rest der Welt gezeigt haben. Der Klimaschutz, der Internationale Gerichtshof, die Erzeugung genmanipulierter Nahrungsmittel und viele andere wirtschaftliche Fragen — überall klaffen mittlerweile Welten zwischen dem, was Europa anstrebt und der Haltung der USA. Es stellt sich also die Frage, ob es eine sehr viel wesentlichere geistig-ideologische Kluft zwischen den USA und Europa gibt, die bisher bloß durch zahlreiche, aber dennoch eher zufällige Gemeinsamkeiten in wirtschaftlichen und politischen Fragen verdeckt war.

Einen Beitrag zur Aufdeckung fundamentaler Unterschiede zwischen den USA und Europa leistete eine Debatte zwischen deutschen und amerikanischen Intellektuellen, die durch das als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 von 60 amerikanischen Intellektuellen am 12. Februar 2002 veröffentlichte Manifest ›What We’re Fighting For‹ ausgelöst wurde.1 Bereits im August 2002, ein halbes Jahr vor dem kriegerischen Alleingang der USA im Irak habe ich versucht, die Debatte zu analysieren.2 Seit damals sind mit dem zweiten Antwortbrief der Koalition für Leben und Frieden3 sowie einem Brief, für den nicht amerikanische Intellektuelle verantwortlich zeichnen, sondern sieben so genannte ›Durchschnittsamerikaner‹, zwei weitere ›offene Briefe‹ hinzugekommen. Die folgenden Ausführungen basieren im Wesentlichen auf dem im Sudelbuch veröffentlichen Essay gleichen Titels vom August 2002. Hinzugekommen sind Analysen des zweiten Antwortbriefs der deutschen Intellektuellen vom 20. September 2002 sowie des Textes ›Reponse to German intellectuals by average American citizens‹ vom 5. Dezember 2002.4

Chronik eines unvermeidlichen Missverständnisses

Die Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon haben in den USA eine Welle trotzigen Patriotismus hervorgerufen, die trotz allen Mitgefühls für die Opfer in Europa mit wachsendem Befremden wahrgenommen wurde. Der überschwängliche Patriotismus ergriff alle Teile der amerikanischen Bevölkerung und beherrscht bis heute die Medien. Sogar die geistige Elite konnte sich dem patriotischen Fieber nicht entziehen. Am 12. Februar veröffentlichten 60 amerikanische Intellektuelle das Manifest ›What We’re Fighting For‹5, mit dem sie eine transatlantische Debatte über die moralische Rechtfertigung eines gerechten Krieges auslösten.

Das amerikanische Manifest wurde in Europa lebhaft diskutiert, doch es kam zu keiner gemeinschaftlichen Antwort europäischer Intellektueller. Erst als am 29. März 2002 über einhundert amerikanische Intellektuelle in einem offenen Brief6 ihre europäischen Freunde an ihre Verantwortung erinnerten, antworteten 103 deutsche Intellektuelle7 auf das Manifest der amerikanischen Kriegsbefürworter. Am 8. August 2002 wiederum beantworteten 66 amerikanische Intellektuelle die deutsche Reaktion mit einem weiteren offenen Brief8, in dem sie sich enttäuscht darüber zeigten, dass die Deutschen keine greifbare moralische Position zur Frage des gerechten Krieges einnähmen und stattdessen den Massenmord vom 11. September 2001 mit dem Massenmord an unschuldigen Zivilisten in Afghanistan gleichsetzten. Die Antwort der Deutschen ließ nicht lange auf sich warten. Ihren zweiten Antwortbrief überschrieben sie apodiktisch mit »Im 21. Jahrhundert gibt es für Krieg keinerlei Rechtfertigung mehr«. Auf diesen Brief wollten die amerikanischen Kollegen scheinbar nicht mehr eingehen, zumal sich das Klima zwischen den USA und Deutschland im Vorfeld des Irakkrieges dramatisch verschlechtert hatte. Stattdessen antwortete die Stimme des Volkes mit dem offenen Brief ›Response to German intellectuals by average American citizens‹ und beendete damit die Debatte. Denn eine amerikanische Hausfrau, ein amerikanischer Kellner und, um mit Michael Moore zu sprechen, fünf weitere Stupid White Men sagten den deutschen Intellektuellen Dinge, die sich amerikanische Intellektuelle nie zu formulieren getraut hätten. Dass es hierauf keine Antwort deutscher Intellektueller mehr gab, dürfte sich von selbst verstehen. Denn die demonstrative Veröffentlichung von Volkes Meinung auf den Seiten von AmericanValues.org musste von den deutschen Intellektuellen als Verhöhnung ihrer Position gewertet werden. Das Tischtuch zwischen den amerikanischen Kriegsbefürwortern und den deutschen Intellektuellen war damit endgültig zerschnitten. Die Stimme des Volkes unterbrach das Geschwätz der Intellektuellen und verhöhnte die deutschen Diskussionsteilnehmer mit offener Arroganz und kaum verhohlener Häme. Wir werden auf die einzelnen Argumente in den Briefen noch genauer eingehen und feststellen, dass dieses Missverständnis unvermeidlich war, zunächst aber wollen wir uns einem interessanten Seitenaspekt der Debatte zuwenden.

Der Kampf um die europäischen Verbündeten

Das Bemerkenswerte am Verlauf der Kontroverse ist das Ringen der amerikanischen Intellektuellen um europäische Verbündete in einer Debatte, die man auch als eine rein amerikanische Diskussion verstehen könnte, in der die europäischen Teilnehmer eine Schiedsrichterfunktion einnehmen sollten. Dass daraus dann aber bloß eine deutsch-amerikanische Korrespondenz entstand, ist sicher kein Zufall. Dennoch wollen wir die überraschende Tatsache festhalten, dass amerikanische Intellektuelle ihre europäischen Freunde um Schützenhilfe im Kampf gegen innenpolitische Gegner bitten.

»We, as United States citizens, have a special responsibility to oppose this mad rush to war. You, as Europeans, also have a special responsibility. Most of your countries are military allies of the United States within NATO. The United States claims to act in self-defense, but also to defend ›the interests of its allies and friends‹. Your countries will inevitably be implicated in U.S. military adventures. Your future is also in jeopardy.

Many informed people both within and outside your governments are aware of the dangerous folly of the war path followed by the Bush administration. But few dare speak out honestly. They are intimidated by the various forms of retaliation that can be taken against ›friends‹ and ›allies‹ who fail to provide unquestioning support. They are afraid of being labeled ›anti-American‹ the same label absurdly applied to Americans themselves who speak out against war policies and whose protests are easily drowned out in the chorus of chauvinism dominating the U.S. media. A sane and frank European criticism of the Bush administration’s war policy can help anti-war Americans make their voices heard.«9

Dieser Hilferuf kommt dem Eingeständnis gleich, dass man in den USA, dem angeblichen Hort des freien Wortes, aufgrund der chauvinistischen Stimmungsmache der Medien nicht mehr rational gegen die Bush-Politik argumentieren kann, ohne als antiamerikanisch gebrandmarkt zu werden. Die amerikanische Kriegsopposition scheint auf verlorenem Posten zu stehen und muss ausländische Hilfe erbitten.

Offensichtlich hat diese Hilfe aber nichts bewirkt. Die kritischen Intellektuellen, die ihre europäischen Kollegen durch den Brief vom 29. März zu einer Reaktion aufgefordert haben, trugen ihrerseits nichts mehr zur Diskussion bei. Die deutschen Intellektuellen führten allerdings auch keine wirklich neuen Argumente ins Feld. Vielmehr boten sie den Kriegsbefürwortern aufgrund ihrer eher platten Argumentationsweise offene Flanken, in die diese mit ihrem Brief vom 8. August 2002 auch sofort hineingestoßen sind. Und so wie die Debatte heute auf der amerikanischen Internetplattform AmericanValues.org dokumentiert ist, muss man feststellen, dass die einzige europäische Wortmeldung von deutschen Intellektuellen stammt. Über die Gründe, warum das so ist, kann man viel spekulieren. Vielleicht ist die Frage, ob und wie man sich von Amerika abgrenzt oder nicht abgrenzt, für das deutsche Selbstverständnis wichtiger als für das französische oder britische.

Die amerikanischen Werte und das Telos der Menschheit

Die Kriegsbefürworter und Bush-Anhänger berufen sich in ihrem Manifest auf das Konzept des gerechten Kriegs und die amerikanischen Werte, die es zu verteidigen gilt. Die Unterzeichner geben sich große Mühe, sowohl den Zweck als auch die Mittel des gerechten Krieges zu definieren, denn nur so scheint ihnen eine intellektuell haltbare und moralisch vertretbare Rechtfertigung für den Krieg in Afghanistan möglich zu sein.

Am Anfang ihres Briefes stellen sie fest, dass sich der Hass der Terroristen vom 11. September nicht allein gegen die amerikanische Regierung richtete, sondern gegen die amerikanische Gesellschaft als solche, gegen ihre Werte und ihre Art zu leben. »Fundamentally, their grievance concerns not only what our leaders do, but also who we are10 Diese Feststellung wirft zahlreiche Fragen auf, u.a. die nicht unerhebliche Frage, ob die Ziele und Absichten der Terroristen überhaupt relevant sind, wenn wir die Frage, wie man auf die terroristischen Akte vom 11. September reagieren soll, philosophisch erörtern wollen. Dass es Staaten gibt, die die amerikanische Lebensart ablehnen, ist beileibe nichts Neues. Im Gegenteil, während des Kalten Krieges, also für einen Zeitraum von rund 40 Jahren, wurden die USA durch das Atomwaffenarsenal der Sowjetunion in ihrer Existenz sehr viel stärker bedroht als heute. Neu ist allenfalls, dass der Gegner auf amerikanischem Boden zuschlagen konnte und über 3000 Menschen ermordet hat. Die grauenvolle Tat allein genügt den amerikanischen Intellektuellen aber ganz offensichtlich nicht, um den Antiterrorkrieg zu rechtfertigen. Es ist ihnen äußerst wichtig, darauf hinzuweisen, dass die islamistischen Terroristen die amerikanische Kultur und ihre Werte als solche ablehnen und zerstören wollen. Warum? Die Antwort geben sie selbst. In ihrem Manifest listen sie unter der Überschrift ›So who are we?« all die amerikanischen Werte auf, die als Teil der allgemeinen Menschenrechte bei allen zivilisierten Völkern dieser Erde unstrittig sind: Menschenwürde, Demokratie, universale moralische Werte, Toleranz sowie Gewissens- und Religionsfreiheit. Diese Auflistung gemeinsamer Werte dient vor allem dazu, den Terrorakt nicht nur als einen Anschlag auf die USA im Besonderen oder die westliche Zivilisation und ihre bürgerliche Kultur im Allgemeinen, sondern als einen Angriff auf die Menschheit an sich darzustellen. Die Terroristen des 11. Septembers sind für die Kriegsbefürworter nicht bloß Feinde einer bestimmten Nation oder einer bestimmten Kultur, sondern werden als Feinde des Menschen überhaupt charakterisiert. Der Feind des Menschen an sich kann aber nur das Böse schlechthin sein. Warum ist es aber den Kriegsbefürwortern so wichtig, den Feind dermaßen zu dämonisieren?

»To us, what is most striking about these values is that they apply to all persons without distinction, and cannot be used to exclude anyone from recognition and respect based on the particularities of race, language, memory, or religion. That’s why anyone, in principle, can become an American. And in fact, anyone does. People from everywhere in the world come to our country with what a statue in New York’s harbor calls a yearning to breathe free, and soon enough, they are Americans. Historically, no other nation has forged its core identity its constitution and other founding documents, as well as its basic self-understanding so directly and explicitly on the basis of universal human values. To us, no other fact about this country is more important.«11

Die USA sind für die Autoren des Manifests nicht irgendein wirtschaftlich prosperierender Staat, der die Menschenrechte achtet, die USA gründen ihre Existenz als Nation im Wesentlichen auf die Formulierung und Verwirklichung universaler menschlicher Werte, was weltweit einzigartig ist. Die historische Entwicklung der Vereinigten Staaten von Amerika als eines Horts individueller Freiheitsrechte und als eines meta-nationalen Melting Pots wird zu einem teleologischen Geschichtsziel der gesamten Menschheit überhöht. Jeder Mensch kann Amerikaner werden. Die Arroganz, die aus diesen Worten spricht, kann wohl nur einem Amerikaner entgehen. Egal, was in der Welt geschieht, die USA haben das Menschenrecht immer schon erkämpft.

»But as Americans in a time of war and global crisis, we are also suggesting that the best of what we too casually call ›American values‹ do not belong only to America, but are in fact the shared inheritance of humankind, and therefore a possible basis of hope for a world community based on peace and justice.«12

Jeder Mensch kann Amerikaner werden und damit, so muss man das wohl verstehen, sein Menschsein erst zur vollen Entfaltung bringen. Was aber ist mit denjenigen, die partout keine Amerikaner werden wollen?

Äußerst prekäre Folgen hat die kulturell verinnerlichte Gleichsetzung von amerikanischer Geschichte und teleologischem Menschheitsziel auf das Verhältnis der USA zu den Vereinten Nationen. Da nach Ansicht der Kriegsbefürworter das Menschenrecht immer schon in den amerikanischen Werten aufgegangen und durch die Gründung der USA als einer Nation unter Gott immer schon verwirklicht worden ist, wäre jede Souveränitätsabtretung an internationale Gremien ein historischer Rückschritt, da in diesen Gremien auch Staaten Sitz und Stimme haben, in denen die Menschenrechte kaum oder gar nicht geachtet werden. Im schlimmsten Fall wäre es ein Schritt hinter die Unabhängigkeitserklärung zurück, wodurch sich die USA ethisch gesehen selbst auflösen würden. Die USA sind folglich in ihrem Selbstverständnis seit jeher die besseren Vereinten Nationen, und es wäre widersinnig, sich der UN zu unterwerfen. Aus amerikanischer Sicht ist bestenfalls der umgekehrte Fall vorstellbar: die UN wird ein Bundesstaat der USA. Jeder Mensch kann Amerikaner werden!

Die Geburt des Bösen aus dem Geist der Teleologie

Das teleologische Selbstverständnis der USA gebiert ein Ungeheuer: das absolute Böse. Und ist es erst in der Welt, nährt es das teleologische Selbstverständnis. In einer Welt gleichberechtigter demokratischer Staaten droht den USA offenbar ein Identitätsverlust, denn sie könnten sich aus welchen Gründen auch immer dann nicht mehr als menschheitsgeschichtliche Führungsnation verstehen. Als ein demokratischer Staat unter vielen verlören die USA ihren Gründungsmythos und sänken herab zu einem pragmatisch orientierten, auf willkürlichen Traditionen gegründeten Staatsgebilde, das bloß noch dem Zweck einer möglichst effizienten Verwaltung öffentlicher Angelegenheiten diente. Sie wären ein Staat wie jeder andere auch. Aus diesem Grund können die Amerikaner auf einen außenpolitischen Feind nicht verzichten. Und da ein Gegner der USA immer auch ein Feind universaler Menschenrechte und damit ein Feind der Humanität als solcher ist, muss es sich bei jedem Gegner letztendlich um das Böse schlechthin handeln. War früher die Sowjetunion das Reich des Bösen, so bilden heute Schurkenstaaten eine Achse des Bösen. Der Angriff eines Gegners richtet sich nie gegen die USA als einen Staat unter vielen, sondern gegen die Menschheit an sich, deren Apotheose, Epiphanie und Manifestation die Vereinigten Staaten von Amerika sind. Ganz selbstverständlich übernehmen die USA daher in zahlreichen Konflikten die Führungsrolle. Sie können gar nicht anders, weil es im Kampf gegen das Böse keine Lauheit geben kann. »Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns«, stellte George W. Bush gleich zu Anfang des Antiterrorkrieges unmissverständlich klar. Der gerechte Krieg, auf den sich die Anhänger der Bush-Regierung berufen, verwandelt sich als amerikanischer Krieg vor dem Hintergrund des teleologischen Selbstverständnisses der USA in einen heiligen Krieg, einen Krieg also, den die Befürworter des Afghanistankrieges vorgeben abzulehnen.

Die Rede von der Achse des Bösen ist eben kein propagandistisches Säbelrasseln, sondern Ausdruck der amerikanischen Identität. Der Kampf gegen das Böse, die Erkämpfung und Verteidigung des Menschenrechts ist das psychologisch notwendige Gegengewicht zum reinen Gewinnstreben, dem materialistischen Pendant des idealistischen Gründungsmythos der USA. New York ist das plutokratische Herz der Vereinigten Staaten, so wie Washington für die menschheitsgeschichtlichen Ideale steht: für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde. Ohne die idealistische, geschichtsteleologische Verklärung der USA bliebe von der einen Nation unter Gott bloß ein plutokratischer Moloch, dessen weithin sichtbares Symbol die Terroristen in New York am 11. September zerstört haben. Die erniedrigende Symbolik dieses Terrorakts hat die Amerikaner in ihrem moralischen Selbstwertgefühl so sehr getroffen, dass sie zur Kompensation in eine Orgie zügellosen Patriotismus verfallen mussten.

Die von den amerikanischen Kriegsgegnern in die Diskussion eingebrachte Unterscheidung von amerikanischen Werten auf der einen und amerikanischer Außenpolitik auf der anderen Seite dringt nicht wirklich zum Kern des Problems vor bzw. beschreibt wiederum nur eine Folge der teleologischen Fundierung der amerikanischen Identität. Das amerikanische Dilemma besteht nicht darin, dass sich die nationale Identität in eine idealistische und humanistische Politik im Inneren einerseits und eine machtorientierte, die inneren Werte verletzende Außenpolitik andererseits aufspaltet. Der Widerspruch entsteht bereits durch die Verabsolutierung der amerikanischen Werte selbst. Die nationalen und gleichzeitig universalen Werte können nur dann als nationales Erbe bewahrt werden, wenn sie nicht internationalisiert werden. Und eine Internationalisierung ist nur dann in einer demokratischer werdenden Welt dauerhaft zu verhindern, wenn irgendwo da draußen das Böse lauert und Menschheit und Vereinigte Staaten bedroht. Je mehr Staaten sich der westlichen Auffassung von Demokratie und Menschenrechten anschließen, und es werden immer mehr, um so numinoser muss das Böse werden, gegen das die Amerikaner ankämpfen müssen, um sich ihrer selbst zu vergewissern. Die Achse des Bösen, vor allem aber Al-Qaida, dieses dezentrale islamische Terrornetz, das in isoliert agierenden, monadischen Zellen organisiert ist, gibt daher das ideale Feindbild ab. Je ominöser der Feind, um so besser! In Filmen wie ›Die Akte‹ oder ›Twin Peaks‹ hat sich das ganz und gar numinose Böse bereits als dramaturgisch exzellentes Mittel bewährt, nun wird es zum roten Faden amerikanischer Außen- und Innenpolitik. Wer wundert sich angesichts dieser amerikanischen Paranoia noch über die ausufernden Verschwörungstheorien, die sich um den 11. September ranken?

Die psychologische Fixierung auf das absolut Böse ist der Grund dafür, warum die Außenpolitik der USA allzu oft die amerikanischen Werte, das Gute an sich, rücksichtslos an vermeintlich kleinere Übel verrät. Man will das absolut Böse eindämmen und kann sich daher ohne Gewissensbisse mit dem ganz banalen und sehr konkreten Bösen verbünden. Dass dies oft auch den wirtschaftlichen Interessen der Weltmacht dient, ist einerseits ein willkommener Seiteneffekt, andererseits verstellt es aber auch den Gegnern und Freunden Amerikas den Blick auf das eigentliche Problem.

»The central fallacy of the pro-war celebrants is the equation between ›American values‹ as understood at home and the exercise of United States economic and especially military power abroad. (…) Most U.S. citizens are unaware that the effect of U.S. power abroad has nothing to do with the ›values‹ celebrated at home, and indeed often serves to deprive people in other countries of the opportunity to attempt to enjoy them should they care to do so.«13

In Umkehrung des mephistophelischen Ausspruchs könnte man sagen, dass es sich bei den USA um einen Teil der Macht handelt, die stets das Gute will und doch das Böse schafft. Und dies gleich in doppelter Hinsicht: einerseits imaginiert die amerikanische Psyche das absolut Böse als seinen spiegelbildlichen Gegenspieler und projiziert es auf wechselnde konkrete Gegner, andererseits unterstützen die USA immer wieder mit Waffen, Geld und Wissen die unterschiedlichsten Diktaturen und Terrorregime in aller Welt. In den Briefen der deutschen und der amerikanischen Kriegsgegner werden zahlreiche Beispiele für diese tragische Verkehrung der besten amerikanischen Absichten genannt.

»In Latin America, Africa and Asia, U.S. power has more often than not been used to prop up the remnants of colonial regimes and unpopular dictators, to impose devastating commercial and financial conditions, to support repressive armed forces, to overthrow or cripple by sanctions relatively independent governments, and finally to send bombers and cruise missiles to rain down death and destruction.«14

Der gerechte Krieg und die Verhältnismäßigkeit der Mittel

Kehren wir zurück zum gerechten Krieg, der sich längst in einen heiligen verkehrt hat. Auch in einem gerechten Krieg ist nicht alles erlaubt, insbesondere dann nicht, wenn er im Namen der Humanität geführt wird. Im Gegensatz zu den machtpolitisch oder dynastisch motivierten Kriegen, die bis ins 19. Jahrhundert geführt wurden und ihre Mittel stets sorgfältig abwägten, da sie rationale Ziele verfolgten und erfolgreich sein wollten, ist die Triebfeder des gerechten und des heiligen Krieges affektiv. Für den Kämpfer im Namen einer heiligen oder gerechten Sache ist nicht entscheidend, ob die Mittel angemessen und Erfolg versprechend sind, für ihn ist die Überzeugung wichtig, dass das Ziel auch wirklich und wahrhaftig gerecht ist. Daher halten sich die Verfasser des Manifests ›What We’re Fighting For‹ auch nicht lange bei den Mitteln des Krieges auf, sondern setzen alles daran, die Sache als gerecht darzustellen, sodass sie letztendlich die Mittel vom Zweck her legitimieren, so wie es auch die Selbstmordattentäter des 11. September tun.

Da es sich beim Krieg in Afghanistan für alle Welt ganz offensichtlich nicht um einen gegen eine Terrorgruppe gerichteten begrenzten und gezielten Polizeieinsatz, sondern um die militärische Vernichtung eines ungeliebten Regimes handelt, das nicht direkt an den Terroranschlägen beteiligt war, müssen die Unterzeichner diesen Einsatz in irgendeiner Weise moralisch rechtfertigen. Vor dem Hintergrund der amerikanischen Werte ist dies nur möglich, wenn der Militäreinsatz als ein Akt der Selbstverteidigung verstanden wird.

»If one has compelling evidence that innocent people who are in no position to protect themselves will be grievously harmed unless coercive force is used to stop an aggressor, then the moral principle of love of neighbor calls us to the use of force.«15

Obwohl in diesem Passus in erster Linie von amerikanischen Bürgern die Rede ist, die es zu schützen gilt, spielt er auch darauf an, dass die USA durch ihren Kriegseinsatz das afghanische Volk von einem menschenverachtenden Regime befreit haben. Der Gedanke der Selbstverteidigung und das Bild von der Nachbarschaftshilfe provozieren sofort die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel, der die Verfasser an dieser Stelle auch nicht mehr ausweichen können.

»Wars may not legitimately be fought against dangers that are small, questionable, or of uncertain consequence, or against dangers that might plausibly be mitigated solely through negotiation, appeals to reason, persuasion from third parties, or other nonviolent means. But if the danger to innocent life is real and certain, and especially if the aggressor is motivated by implacable hostility if the end he seeks is not your willingness to negotiate or comply, but rather your destruction then a resort to proportionate force is morally justified.«16

Ob der Krieg in Afghanistan dieser Anforderung gerecht wird, steht für die Verfasser außer Frage, denn sie schreiben zum Abschluss ihres Exkurses über den gerechten Krieg.

»Most seriously of all, the mass murders of September 11 demonstrated, arguably for the first time, that this movement now possesses not only the openly stated desire, but also the capacity and expertise including possible access to, and willingness to use, chemical, biological and nuclear weapons to wreak massive, horrific devastation on its intended targets.

Those who slaughtered more than 3,000 persons on September 11 and who, by their own admission, want nothing more than to do it again, constitute a clear and present danger to all people of good will everywhere in the world, not just the United States. Such acts are a pure example of naked aggression against innocent human life, a world-threatening evil that clearly requires the use of force to remove it.«17

Da ist es wieder: das die Welt bedrohende Böse, gegen das die USA als Manifestation des menschlichen Telos ins Feld ziehen müssen und gegen das man selbstverständlich jede Waffe anwenden darf. Die Frage, warum Terroristen, die doch angeblich Zugang zu chemischen, biologischen und nuklearen Waffen haben, Verkehrsflugzeuge für ihre Terrorakte benutzen, stellt sich den Verfassern des Manifests erst gar nicht. Und die Numinosität des Bösen lässt auch keinen Zweifel zu, ob man mit den Taliban überhaupt die richtigen Gegner identifiziert hat. Das Böse versteckt sich überall, und das absolut numinose Böse hat Verbindungen zu jedem beliebigen Gegner. Jeder Mensch kann Terrorist werden! Die kriegslüsternen Intellektuellen in Amerika scheinen das von der Bush-Regierung aufgebaute Bedrohungsszenario dermaßen verinnerlicht zu haben, dass ihnen der offensichtliche Widerspruch im zitierten Absatz nicht auffällt. Den amerikanischen Kriegsgegnern und den deutschen Intellektuellen ist er, nebenbei bemerkt, auch nicht aufgefallen. Denn anstatt die Kriegsbefürworter beim Wort zu nehmen und sie nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel zu fragen, entkräften die deutschen Intellektuellen diesen argumentativen Trumpf, indem sie apodiktisch behaupten: »Es gibt keine universal gültigen Werte, die es erlauben, einen Massenmord mit einem weiteren Massenmord zu rechtfertigen.«. Diese eher platte Argumentation eröffnet den amerikanischen Kriegsbefürwortern die Möglichkeit, den deutschen Intellektuellen moralische Kurzsichtigkeit vorzuwerfen.

»We are saddened by these comments. For you to equate unintended civilian causalities in a theater of war, in which the cause is just, and where the goal of the combatant is to minimize the loss of civilian life, to the intentional killing of civilians in downtown office buildings, in which the cause is unjust, and where the goal of the combatant is to maximize the loss of civilian life, is an act of moral blindness.«18

Und so fordern die Amerikaner von den deutschen Intellektuellen in ihrem Brief vom 8. August eine Entscheidung. Für welche Position wollen sie stehen, wenn es um die Frage geht: Krieg gegen den Terror: ja oder nein? Die amerikanischen Kriegsbefürworter wollen wissen, ob die deutschen Intellektuellen einen pazifistischen Standpunkt vertreten, kriegerische Gewalt also in jedem Fall als unmoralisch verwerfen, oder Realisten sind, die den Gewalteinsatz als ein legitimes Mittel der Machtpolitik betrachten oder gar den heiligen Krieg predigen – alles Perspektiven, die die Amerikaner nicht teilen wollen – oder, ob sie wie die Amerikaner einzig und allein die Theorie des gerechten Krieges akzeptieren. Wie wir gesehen haben, verkehrt sich aber der gerechte Krieg bei den Amerikanern notwendig in einen heiligen Krieg, dessen wichtigste Funktion die der Identitätsstiftung ist. Leider gelingt es den deutschen Intellektuellen nicht, ihren amerikanischen Kollegen diesen immanenten Widerspruch zu verdeutlichen und ihnen die Gefahren, die aus dieser Verkehrung erwachsen, vor Augen zu führen.

Am Ende ihres Briefes beziehen sich die deutschen Intellektuellen auf die von ihren amerikanischen Freunden eingeführte Unterscheidung von amerikanischen Werten und amerikanischer Außenpolitik.

»Nur wenn weltweit und bei den ökonomisch und militärisch schwächeren Nationen und Kulturkreisen die Auffassung einkehrt, dass der Westen als der ökonomisch und militärisch mächtigste Kulturkreis es mit der Universalität der Menschenwürde ernst meint, dass diese nicht eine bloße Floskel ist, von der je nach Bedarf Gebrauch gemacht wird, nur dann erhöht sich die Chance, dass terroristische Selbstmordattentate nicht die beabsichtigte Resonanz erfahren, sondern in allen Ländern auf vehemente Ablehnung stoßen. Erst wenn die Schwächeren dieser Welt sich in der Auffassung sicher wissen, dass kein auch noch so mächtiger Staat ihre Würde verletzen, sie demütigen und ihre Lebensbedingungen willkürlich beeinträchtigen wird, erst dann schöpfen diese Menschen Kraft und Bereitschaft, ihre Augen und Herzen für die moralischen Werte anderer Kulturen zu öffnen. Erst dann sind auch die Voraussetzungen dafür gegeben, dass ein echter Dialog zwischen den Kulturen in Gang kommt.«19

In ihrem Brief vom 8. August 2002 bezeichnen die amerikanischen Kriegsbefürworter diesen Passus als einen möglichen Ausgangspunkt für den weiteren Dialog.

Schüsse aus der sprachkritischen Deckung

Die deutschen Intellektuellen nehmen den Dialog jedoch an einer anderen Front wieder auf. Als wollten sie das klassische Vorurteil gegenüber den realitätsfernen, philosophierenden Eierköpfen bestätigen, beginnen sie ihren zweiten Antwortbrief mit einer Kritik an der Verwendung des Begriffs Krieg bzw. gerechter Krieg. So weisen sie darauf hin, dass nach dem geltenden Völkerrecht nur Staaten gegeneinander Krieg führen, weshalb das Wort Krieg gegen den Terror irreführend sei. Dass sie dabei nicht bloß auf die rhetorische Verwahrlosung des amerikanischen Präsidenten anspielen wollen, zeigt die folgende Frage:

»Sind die USA ein Land, das sich im Krieg befindet, einem Krieg ohne zeitliche und räumliche Grenzen, mit nicht festgelegten Feinden? Oder sollen nun und in Zukunft Kriegsmittel und Kriegsrecht für weltweite Polizeiaktionen beansprucht werden?«20

Sie berühren damit das numinose omnipotente Böse, diese kollektive Projektion des amerikanischen Volkes, ohne die Problematik explizit zu benennen. Sie bleiben im Rahmen des politischen Diskurses in Deutschland, der sich auch mit den problematischen Folgen einer zeitlich und räumlich nicht begrenzten Kriegserklärung auseinandersetzte. Ein solcher Krieg wird entweder wie Hitlers totaler Krieg zum Selbstzweck oder läuft ins Leere, weil er keine klaren politischen Ziele mehr verfolgt. Der Terrorkrieg ist aber nicht deshalb ein unbegrenzter, weil die Bedrohung schwer eingegrenzt werden kann. Das Numinose und Omnipotente der Bedrohung ist vielmehr eine Ausgeburt des amerikanischen Selbstverständnisses, die vollendete Manifestation des menschheitsgeschichtlichen Telos zu sein. Dies erkennen die Autoren aber nicht. Sie bleiben daher in ihrer Argumentation auf einer Ebene, die ihren Standpunkt angreifbar macht. Sie misstrauen dem Begriff des gerechten Krieges, weil der Begriff immer wieder missbraucht worden ist. Sie hinterfragen nicht wirklich die gerechte Sache der Amerikaner, sondern schieben den missbrauchten Begriff vor. Als ob die Sache der Amerikaner gerechter würde, wenn diese aus historischer und sprachphilosophischer Feinfühligkeit auf den Begriff des gerechten Krieges verzichten würden! Implizit ziehen die deutschen Intellektuellen die lauteren Motive der amerikanischen Regierung allerdings sehr wohl in Zweifel, was problematisch ist. Es wird z.B. nicht ersichtlich, ob die Autoren den im Zusammenhang mit dem Irak häufig benutzten Vorwurf, dass die USA sich lediglich die Ölreserven des Landes unter den Nagel reißen wollen, teilen oder nicht. Die Antwort des gewöhnlichen amerikanischen Bürgers lautet daher auch ganz naiv: »Sometimes you just have to trust that our government, as hard as that may be for you, is actually doing what is in all our best interests.«21 Die Argumentation der deutschen Intellektuellen greift zu kurz, denn selbstverständlich ist der Missbrauch des Begriffs des gerechten Krieges durch das NS-Regime oder durch Hamas-Terroristen kein Argument gegen die gerechte Sache der Amerikaner, die sie mit kriegerischen Mitteln verteidigen wollen.

Ein anderes Argument, das die Deutschen ins Feld führen, lautet:

»Kann ein Krieg bei Einsatz einer Waffentechnik, in der nicht Truppen bekämpft, sondern ganze Regionen, ihre Bewohner und deren Lebensgrundlagen zerstört werden, die Bezeichnung ›gerecht‹ überhaupt in Anspruch nehmen? Aus gutem Grund ist in unserem Land der zynische Ausdruck ›Kollateralschaden‹ zum ›Unwort des Jahres‹ erklärt worden, weil flüchtende Kinder, Frauen und Greise, deren Tod der Angreifende ›billigend in Kauf nimmt‹, mehr sind als Ereignisse ›am Rande‹ des Geschehens.«22

Auch dieses Argument läuft bei den durchschnittlichen Amerikanern ins Leere:

»We think if you were to have visited Afghanistan before and after the war, you will find that whole regions, their inhabitants and their vital resources had already been destroyed by the very regime that we forced from power. Only now can you see actual rebuilding going on as millions of people return to their homes after fleeing the Taliban, not the war with the U.S.«23

Die Argumentationsweise der deutschen Intellektuellen ist rhetorisch verblüffend leicht zu durchschauen. Sie formulieren eine Frage, die der Befragte nur verneinen kann, ohne die in der Frage implizierte Behauptung auch nur ansatzweise zu beweisen. Statt mit Fakten die Zerstörungen durch amerikanische Waffen in Afghanistan zu belegen, verweisen sie auf das Unwort des Jahres 1999. Da drängt sich die Frage auf, ob es den deutschen Intellektuellen wirklich um den Krieg und seine Folgen oder vielmehr um die transatlantische Sprachhygiene geht?

Sehr viel stärker sticht dagegen die Karte der Vereinten Nationen, die die deutschen Intellektuellen schließlich ausspielen:

»Und wer bestimmt schon in einem konkreten Fall, was gerecht ist? Gerechtigkeit ist ihrem Wesen nach nicht von demjenigen herstellbar, der gekränkt oder beschädigt wurde, sondern nur von einer übergeordneten, unparteiischen Moral- und Rechtsinstanz. Die Definitionsmacht darüber, ob ein Krieg gerecht ist, kann doch nicht der Willkür der Krieg führenden Parteien überlassen werden. (…) Wir wünschen nichts lebhafter, als dass auch die USA die internationalen Instanzen stärken und den internationalen Gerichtshof anerkennen. Wir können nicht zustimmen, dass rechtsfreie Räume geschaffen werden, um Kriegsgefangene, Kriegsverbrecher und Terroristen den international gültigen und auch in den USA selbstverständlichen Rechtsverfahren zu entziehen.«24

Diesem Argument hat der Durchschnittsamerikaner nichts entgegenzusetzen, sodass er ausweicht:

»You argue that ›The power to define whether a war is just surely cannot be left to the arbitrary views of the war-making parties‹ and that only a ›Higher, impartial, moral and legal authority‹ can establish justice. While, in a utopian world, where we had a ›Higher, impartial, moral and legal authority‹ this would indeed make perfect sense if all countries and groups actually accepted the decision of this almighty authority.

The problem is we have no such utopian authority. While the U.N. was and is a noble cause, it has proven more and more ineffective simply because it has itself become an impartial corrupt organization. The basic premise is that all countries will work in the best interests of the world and decisions will be impartial by nature. The fact is, the U.N. is a collection of individual nations all working for their own self interests. It is the self interests of the majority, not the best interests of the world, which decides the outcome of any debate.«25

An dieser Argumentation ist das Widersprüchliche interessant. Zunächst wird der Gedanke einer übergeordneten, unparteiischen Moral- und Rechtsinstanz als utopisch bezeichnet. Wenn man bedenkt, dass die Amerikaner nach dem Ersten Weltkrieg den Völkerbund und nach dem Zweiten Weltkrieg die Vereinten Nationen ins Leben gerufen haben, so ist schon an sich bemerkenswert, dass der Durchschnittsamerikaner den Gedanken eines international verbindlichen Regelwerks zur Schlichtung von Konflikten schlichtweg als Utopie bezeichnet. Doch direkt im Anschluss behaupten sie, dass es sich bei den Vereinten Nationen zwar um eine noble Sache, aber leider um eine korrupte Organisation handele, in der jeder Staat nur seine eigenen Interessen verfolge, was mit Blick auf die USA auch sicherlich nicht völlig falsch ist. Das Verhältnis der amerikanischen Hausfrau zur UN bleibt in diesen beiden Absätzen völlig unklar. Beklagt sie die Fehler einer im Grunde wünschenswerten Organisation? Oder kritisiert sie die Idee der Vereinten Nationen an sich als utopische Träumerei, der anzuhängen gefährlich ist? Würde Letzteres zutreffen, hätte dies weitreichende Folgen. Denn die Denunzierung der Idee einer internationalen Autorität als nicht zu verwirklichende Utopie würde der transatlantischen Debatte allerdings den gemeinsamen Boden entziehen.

Der offensichtliche Widerspruch in der Argumentation des Durchschnittsamerikaners löst sich erst auf, wenn man zu Grunde legt, dass sich die USA bereits als die vollendete Manifestation des menschheitsgeschichtlichen Telos verstehen, und damit immer schon als die besseren Vereinten Nationen. Alle Eigeninteressen, die die USA in der UN vertreten mögen, fallen damit immer schon mit den Interessen der Menschheit zusammen.

Die Auschwitzkeule und das Scheitern des Dialogs

Dieses Selbstverständnis wirkt arrogant. Dem Durchschnittsamerikaner ist dies aber offensichtlich nicht bewusst, denn er bemüht sich nicht, seine überheblichen Gedanken in seinem offenen Brief in irgendeiner Weise abzumildern. Im Gegenteil! Während die amerikanischen Intellektuellen mit ihren deutschen Kollegen hart, aber offen und sachlich ins Gericht gegangen sind, überschütten die Durchschnittsamerikaner die deutschen Intellektuellen mit Ironie und Häme. Sie greifen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt schließlich sogar tief in die Kiste nationaler Vorurteile und erinnern die deutschen Intellektuellen an Auschwitz. Woran auch sonst?

»The next inconsistency you point out is between our condemnations of human rights abuses in Iraq while being silent about the violations in other areas such as the Israeli-Palestinian conflict. It is really hard to imagine you saying we are silent on this issue. The reason you must believe we are silent is we take the side of the Democratic and freedom loving country while you take the side of the terrorist state. While it can be argued as to the rational of establishing a Jewish state in an area surrounded by Arab and Muslim countries, if it were not for the U.S., the Jewish state would have long ago been driven into the sea and its people massacred. We really would think that it should be you that would have defended Israel all these years since the entire reason for the creation of the Jewish state was to award the Jews a land free of persecution and genocide. By your actions, it appears to us that you hope the Arabs will complete the job that your country started.«26

Und zum Schluss ihrer Ausführungen brennen die Durchschnittsamerikaner ein richtiges Feuerwerk nationalen Überschwangs ab:

»We believe your entire argument can be summed up in the following words.

War, in the 21st Century, can never be justified because innocents will be harmed. If only the U.S. allowed the International courts and the U.N. to control its foreign policy, all problems in the world would be solved. Our weapons are so powerful that it is unfair to use them. Anti-Americanism in Europe and Islamic Fundamentalism are a direct result of U.S. policies and no fault of anyone else.

Our arguments can be summed up as follows.

You have finally shown your true colors. You are in fact pacifists. You believe and spread the same anti-American propaganda as do the Islamic fundamentalists. You are jealous of American economic and military power which makes you feel powerless. You criticize all things American, yet offer no real alternative path other than lets all live in peace.«27

Starke Worte, die eine weitere Diskussion unmöglich erscheinen lassen. Wer nicht mit ihnen ist, ist gegen sie. Sie lassen keinen Zweifel mehr daran, dass sie durchdrungen sind von einem heiligen Patriotismus. Kritik an Amerika ist aus Neid und antiamerikanischen Ressentiments geboren. Zum Schluss des Briefes der Durchschnittsamerikaner leuchtet, unbewusst und darum sehr viel klarer als in den Ausführungen der amerikanischen Intellektuellen, die teleologische Verstiegenheit im amerikanischen Selbstverständnis hervor.

»America has come to the aid of more people in the last century than any other country in world history. America was instrumental in winning all three greats wars of this century and was always on the side of the defender, not the aggressor. We have welcomed freedom loving people of all faiths, cultures and race to our shores and have strived to live in peace and prosperity together. We have done more to spread free enterprise and Democracy to the rest of the world than any other. We have not used aggression for territorial gain in over a century. We have made more contributions to world health care, scientific knowledge, technological advancement, worldwide food production, space exploration and world communications capability than any country in world history. We are a proud, diverse and strong culture which, at its heart, tries to do what is right for our people first and the rest of the world second but we do hope that a strong America will, over time, begin to reverse this fact.

Maybe this last sentence can be used as a basis for further discussions on just how we may do a better job.«28

Doch gerade dieser letzte Satz und die Aufforderung, ihn als Basis für weitere Diskussionen zu nehmen, offenbaren das völlige Scheitern der transatlantischen Debatte. Als Amerikaner das zu tun, was für die Welt das Richtige ist, dies ist die Utopie der Durchschnittsamerikaner, zu deren Verwirklichung Vorschläge erwünscht sind. Denn dazu ist Amerika im Selbstverständnis der Amerikaner geboren worden, der Welt ihre eigentliche Bestimmung zu zeigen und der Sehnsucht nach Freiheit ein Ziel zu geben. Amerika, als Telos der Menschheit, muss letztlich das tun, was für die ganze Welt das Richtige ist. Dies ist die Aufgabe, die das Schicksal der einen Nation unter Gott mit auf den Weg gegeben hat. Am amerikanischen Wesen soll die Welt genesen: dies ist die eigentliche Botschaft des Manifestes ›What We’re Fighting For‹ und des Briefes der Durchschnittsamerikaner, doch kein Amerikaner würde dies so formulieren. Die amerikanischen Werte sind die heiligsten Werte der Menschheit. Die Debatte zwischen Deutschen und Amerikanern musste scheitern, weil die amerikanische Seite ihr eigenes Selbstverständnis nicht hinterfragen und die deutsche Seite die teleologische Überhöhung des amerikanischen Selbstverständnisses nicht erkennen will, obwohl gerade die Deutschen wissen müssten, wie schnell man der Versuchung teleologischer Geschichtsinterpretationen erliegen kann. Ob Krone der Schöpfung, Übermensch oder Werkzeug des Schicksals: die Liste ähnlicher Übersteigerungen ist lang. Allerdings muss man den deutschen Intellektuellen zu Gute halten, dass eine Kritik an den amerikanischen Werten durch die Tatsache erschwert wird, dass sie den universalen Werten der Vereinten Nationen, also den Werten eines universalen Humanismus sehr ähnlich sehen, ja bei oberflächlicher Betrachtung sogar als deckungsgleich erscheinen. Und waren wir am 11. September 2001 nicht alle Amerikaner? Gibt es eine Garantie dafür, dass das absolut Böse seine Schuldigkeit getan hätte, wenn die USA ihre Führungsrolle an die UN abgeben und sich als partikularen Staat unter vielen anderen partikularen Staaten verstehen würden? Oder würde die Manifestation des menschheitsgeschichtlichen Telos unter dem Dach der Vereinten Nationen über kurz oder lang das gleiche numinose und absolute Böse emanieren, das wir als Ausgeburt des amerikanischen Geistes bereits unter den Namen Reich des Bösen oder Achse des Bösen kennen?

Die geistige Unabhängigkeit verteidigen

Wie also soll man den Dialog mit den USA sinnvoll fortsetzen? Wahrscheinlich ist es eine Illusion zu glauben, dass die USA in absehbarer Zeit ihren teleologischen Komplex überwinden und sich als Gleiche unter Gleichen in die Reihe derjenigen Nationen einreiht, die einzig den Vereinten Nationen das Gewaltmonopol zugestehen, internationale Vereinbarungen einhalten und den Internationalen Gerichtshof anerkennen. Der Komplex sitzt vermutlich so tief, dass selbst die kritischen Intellektuellen in den USA von diesem Denken beeinflusst werden. Vielleicht können sie erst im Scheitern erkennen, dass sie sich auf einem gefährlichen Irrweg befunden haben. Trotz der amerikanischen Unfähigkeit, das Chaos im Irak in den Griff zu bekommen, kann man jedoch bisher noch nicht von einem Scheitern des amerikanischen Sonderweges sprechen. Solange die amerikanische Kulturindustrie die Märkte der Welt beherrscht, ist viel eher die Gefahr gegeben, dass der teleologische Komplex in andere Länder exportiert wird. Und das Beispiel Großbritanniens zeigt, wie schnell man dem teleologischen Denken verfallen kann. Wie so oft wird vermutlich nur das stete Aufzeigen einer Alternative den Amerikanern das Verhängnisvolle ihres Sonderweges begreiflich machen können. Europa könnte einen alternativen Weg aufzeigen, wenn es sich denn endlich von Amerika emanzipieren würde. Auf intellektuellem Gebiet kann die Alternative nur darin bestehen, sich vor den Fallstricken teleologischen Denkens zu hüten und die Heterogenität der Welt zu akzeptieren, d.h. aber auch den Anderen in seinem Anderssein zu belassen, ohne ihn als das absolute Böse zu dämonisieren. Natürlich ist auch der Islam als teleologisches Denken eine zivilisatorische Sackgasse, doch wir haben gesehen, dass die Teleologie nicht allein religiösem Denken inhärent ist, sondern auch säkularem. Der teleologisch motivierte Fundamentalismus bedrängt Europa von zwei Seiten: als Amerikanismus und als Islamismus. Zwischen diesen beiden Polen seine geistige Unabhängigkeit zu verteidigen, ist die zivilisatorische Herausforderung des 21. Jahrhunderts.

Literatur

Eine Welt der Gerechtigkeit und des Friedens sieht anders aus. 2002. Internet: http://emanzipationhumanum.de/downloads/1welt01.pdf. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014.

Im 21. Jahrhundert gibt es für Krieg keinerlei Rechtfertigung mehr. In: Blätter für deutsche und internationale Politik (2002). Internet: https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2002/november/im-21.-jahrhundert-gibt-es-fuer-krieg-keinerlei-rechtfertigung-mehr. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014. S. 1397–22.

Is the Use of Force Ever Morally Justified? A Response from Americans to Colleagues in Germany. 2002. Internet: http://americanvalues.org/catalog/pdfs/use-of-force.pdf. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014.

Letter from United States Citizens to Friends in Europe (29 mei 2002). 2002. Internet: http://www.republikanisme.nl/globalisering/11-september-2001/letter-from-u-s-citizens.html. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014.

What We’re Fighting For. A Letter from America. 2002. Internet: http://americanvalues.org/catalog/pdfs/what-are-we-fighting-for.pdf. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014.

Fußnoten


  1. What We’re Fighting For. A Letter from America. 2002. Internet: http://americanvalues.org/catalog/pdfs/what-are-we-fighting-for.pdf. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014. ↩︎

  2. Dieser Essay wurde ursprünglich im Sudelbuch unter dem Datum des 15. August 2002 veröffentlicht. Dies ist eine überarbeitete und erweiterte Fassung. ↩︎

  3. Im 21. Jahrhundert gibt es für Krieg keinerlei Rechtfertigung mehr. In: Blätter für deutsche und internationale Politik (2002). Internet: https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2002/november/im-21.-jahrhundert-gibt-es-fuer-krieg-keinerlei-rechtfertigung-mehr. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014. S. 1397–22. ↩︎

  4. Der Think Tank American Values hat diesen Brief von seiner Website mittlerweile wieder entfernt. ↩︎

  5. What We’re Fighting For. A Letter from America. ↩︎

  6. Letter from United States Citizens to Friends in Europe (29 mei 2002). 2002. Internet: http://www.republikanisme.nl/globalisering/11-september-2001/letter-from-u-s-citizens.html. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014. ↩︎

  7. Eine Welt der Gerechtigkeit und des Friedens sieht anders aus. 2002. Internet: http://emanzipationhumanum.de/downloads/1welt01.pdf. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014. ↩︎

  8. Is the Use of Force Ever Morally Justified? A Response from Americans to Colleagues in Germany. 2002. Internet: http://americanvalues.org/catalog/pdfs/use-of-force.pdf. Zuletzt geprüft am: 10.9.2014. ↩︎

  9. Letter from United States Citizens to Friends in Europe (29 mei 2002). ↩︎

  10. What We’re Fighting For. A Letter from America. ↩︎

  11. Ebd. ↩︎

  12. Ebd. ↩︎

  13. Letter from United States Citizens to Friends in Europe (29 mei 2002). ↩︎

  14. Ebd. ↩︎

  15. What We’re Fighting For. A Letter from America. ↩︎

  16. Ebd. ↩︎

  17. Ebd. ↩︎

  18. Is the Use of Force Ever Morally Justified? A Response from Americans to Colleagues in Germany. ↩︎

  19. Eine Welt der Gerechtigkeit und des Friedens sieht anders aus. ↩︎

  20. Im 21. Jahrhundert gibt es für Krieg keinerlei Rechtfertigung mehr. ↩︎

  21. Response to German intellectuals by average American citizens ↩︎

  22. Ebd. ↩︎

  23. Response to German intellectuals by average American citizens ↩︎

  24. Ebd. ↩︎

  25. Response to German intellectuals by average American citizens ↩︎

  26. ebd. ↩︎

  27. ebd. ↩︎

  28. ebd. ↩︎