Das glückliche Händchen der Moslems
Da sagt doch der Harry von der CDU: »Eher wird einem Moslem die Hand abfaulen, als dass er bei der Christlich-Demokratischen Union sein Kreuz auf dem Wahlzettel macht.« Ein Skandal! Denn selbstverständlich beweisen nicht alle Moslems beim Wählen ein so glückliches Händchen.
Das Lob, das Harry Nitzsche1 so locker aus dem rechten Handgelenk geschüttelt hat, ist natürlich ein Vorurteil! Denn immerhin fühlen sich 15 Prozent der Deutschtürken von der Bimbespartei magisch angezogen.
Zugegeben, Harry Nitzsche hat im Großen und Ganzen Recht, denn 15 Prozent sind im Vergleich zu 48 nicht viel. Die Deutschtürken haben offensichtlich in der Regel mehr Sinn für politischen Anstand als die Deutschdeutschen, die nie die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben, als sie erfuhren, dass die CDU ihrerseits jahrelang alle Hände voll zu tun hatte, illegale Spenden auf diversen schwarzen Konten zu verstecken.
Warum die Medien dem Harry von der CDU aus seinem überschwänglichen Lob nun einen Strick drehen wollen, ist mir schleierhaft. Und ich kann auch nicht nachvollziehen, warum sie ihn mit Hohmann in einen ranzigen braunen Margarinetopf werfen. Man kann doch niemanden beleidigen, indem man behauptet, er würde nie und nimmer CDU wählen. Oder fühlen sich Moslems etwa erst dann wirklich und vollkommen gleichberechtigt, wenn man ihnen alles zutraut, sogar die CDU zu wählen?
Ich nehme Harrys Ausführungen, denn Ausfälle will ich das nicht nennen, als Aufforderung, in den Muslimen hierzulande trotz Kopftuch, Beschneidung und Dschihad so etwas wie Brüder im Geiste zu sehen. Denn auch meine rechte Hand würde eher der Schlagfluss lähmen, bevor sie ein Kreuz bei einer Partei machte, die so gerne beide Hände aufhält, wenn ein Spender auftaucht und selbige in Unschuld wäscht, wenn es mal wieder auffliegt.
Warum die türkischstämmigen Deutschen scheinbar für kein CDU-Mitglied die Hand ins Feuer legen würden, weiß ich nicht. Vielleicht wissen sie aufgrund von bitteren Erfahrungen in ihrer alten Heimat, wohin es führt, wenn eine Hand die andre wäscht und beide zusammen das Schwarzgeld. Wobei ich nun nicht gesagt haben will, dass in der Türkei ohne ausreichend Bakschisch kein Beamter auch nur eine Hand rührt.
Die übrigen Deutschen, ob christlich oder nicht, fressen der CDU momentan aus der Hand. Am gestrigen Sonntag hätten sich bereits 48 Prozent aller Wähler die Finger verbrannt und die Partei, die so gut mit Geld umgehen kann, gewählt. Wobei es viele Wähler gibt, die sich, wie die Moslems, die Hände dann doch nicht schmutzig machen wollen und diese am Wahltag lieber in den Schoß legen. Denn was bei der einen Partei die Regel ist, muss bei den anderen ja nicht die Ausnahme sein. Der Müll der Kölner SPD und die Kontobewegungen von Möllemann haben ja gezeigt, dass die politischen Landschaftspfleger auch bei anderen Parteien eine grüne Hand bewiesen haben.
Wäre es nicht ein Fortschritt, wenn sich die Wähler an den Moslems ein Beispiel nähmen und sich nach islamischem Recht eher die rechte Hand abhacken ließen, bevor sie ihr Kreuz bei der führenden Bimbespartei machten? Denn was kann man von Politikern erwarten, die mit der erhobenen rechten Hand geloben, das Wohl des deutschen Volkes zu mehren und mit der geöffneten linken zunächst ihr eigenes besorgen.
Lasst mir also den Harry in Ruhe! Wer mit solch einer Hochachtung über Moslems redet, sollte irgendeinen Preis bekommen. Nur welchen? – Solingen den 10. November 2003
Literatur
Henry Nitzsche. In: Wikipedia. 2014. Internet: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Henry_Nitzsche&oldid=133918054. Zuletzt geprüft am: 11.9.2014.
Fußnoten
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Harry heißt eigentlich Henry. Über seinen rechtspopulistischen Lebensweg informiert: Henry Nitzsche. In: Wikipedia. 2014. Internet: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Henry_Nitzsche&oldid=133918054. Zuletzt geprüft am: 11.9.2014 ↩︎